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Alexander Ruck

Diese 10 Fehler bei der Betriebsführung kosten sie bares (Part 1)

Die Unternehmer haben alle Hände voll zu tun. Klar, dass auch einmal Fehler passieren. Manche Fehler kommen den Unternehmer aber teuer zu stehen. Worauf sollten Sie besonders aufpassen?


#1: Die Preisuntergrenze nicht kennen


Ein volles Auftragsbuch ist kein Garant dafür, dass am Ende ausreichend Gewinn vorhanden ist, um Rücklagen zu bilden, Tilgungen zu zahlen oder Investitionen zu tätigen.

Die Erfahrung zeigt oftmals, dass die Inhaber von mittelständischen Betrieben selten Ihre Preisuntergrenze kennen. Dabei spielt die Preisuntergrenze eine erhebliche Rolle im zunehmenden Wettbewerbskampf, als auch bei der Filterung lukrativer Aufträge.

Ohne Kenntnisse über die Preisuntergrenze oder den Stundenverrechnungssatz, wird die Angebotserstellung zum Blindflug. Gerade bei Ausschreibungen, wo es häufig rein um den Preis geht, ein gefährliches Unterfangen.



Wenn die Betriebe nicht mindestens diese Preisuntergrenze erreichen, haben sie keine Chance wirtschaftlich zu überleben. Zur Ermittlung der Preisuntergrenze müssen Unternehmer nur wenige, markante Eckdaten zusammentragen. Das sind zum einen die Anzahl aller tatsächlich verkauften Stunden, die Materialkosten, den Materialaufschlag in

Prozent, sowie die Fixkosten. Gerade über die Stunden herrscht häufig Unkenntnis, da auf eine wichtige Erfassung der Zeit- und Produktivstunden zu selten Wert gelegt wird.

Die restlichen Eckdaten sind problemlos der monatlichen betriebswirtschaftlichen Auswertung zu entnehmen, vorausgesetzt, diese ist vollständig bebucht.


#2: Liquidität nicht im Blick haben


Große Aufträge sind verlockend und freuen jeden Unternehmer. Sofort in die Arbeit stürzen können Sie sich aber nur, wenn das Thema Liquidität geregelt ist. In der Praxis ist es häufig der Fall, dass Handwerksbetriebe große Summen im Bauprozess vorfinanzieren und oftmals

lange auf die Begleichung ihrer Rechnungen warten. Im schlimmsten Fall endet das in einer Insolvenz aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und das trotz voller Auftragsbücher. Wer das vermeiden will, sollte die Rechnungs-, Bürgschafts- und Forderungsprozesse über den ganzen Bauprozess optimiert haben. Die Unternehmer sollten zudem wissen, wann Sie im Bauprozess welche Rechnungen bezahlen müssen und wann Sie welche Leistungen

abrechnen können.


#3: Leistung des Vorgewerks nicht prüfen


Bevor Ihre Arbeit auf der Baustelle beginnt, sollten Sie die Leistung des Vorgewerks prüfen. Leider passiert das zu selten und führt häufig zu Problemen, da nicht alle Arbeiten im Vorfeld mängelfrei sind. Die sich daraus ergebenden Streitigkeiten können teuer für Ihren Betrieb werden.


Unser Tipp:

Vermeiden Sie teure Streitigkeiten, indem Sie das Vorgewerk prüfen und etwaige Mängel rügen. Erst wenn der Auftraggeber entscheidet was zu tun ist, sollten sie ihre Arbeit auf der Baustelle aufnehmen.


#4: Vergessliche Mitarbeiter / unnötige Unproduktivstunden


Manche Mitarbeiter vergessen auf dem Weg zur Baustelle gerne Werkzeuge oder Arbeitsmaterialien – und das wird teuer. Nicht nur, dass man die Materialien und Werkzeuge

im Lager vorrätig hat, für die Fahrt zum Baumarkt verstreicht schnell eine halbe Stunde, die das Unternehmen unnötigerweise teuer bezahlen muss ohne Mehrwert. Damit die Kosten nicht ins uferlose steigen oder generell vermieden werden, sollten Sie den Tatbestand einmal prüfen und sich Maßnahmen für Verbesserungen einfallen lassen. Angefangen von der Einführung einer Checkliste hin zum standardisierten Kommissionierungsprozess ist alles

denkbar, was unproduktive Zeiten und unnötige Kosten reduziert. Möglicherweise hilft es auch, Fahrten zum Baumarkt zu verbieten, da sich so die Mitarbeiter beim Chef melden

müssen.


#5: Individuelle Arbeitszeiten


Unbestritten ist, dass Mitarbeiter ein Privatleben haben. Die Vorlieben bezüglich der Arbeitszeit ist von Angestelltem zu Angestelltem unterschiedlich. Die einen wollen später

anfangen, die anderen früher gehen. Ein jeder Chef versucht Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen er sich bei der Arbeitszeitgestaltung entgegenkommend

zeigt. Dennoch ist Vorsicht geboten, hinsichtlich Sonderregelungen. Wenn Prozesse zum Erliegen kommen, weil ein Mitarbeiter früher nach Hause geht, kann das teuer werden.


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